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Schlaf - körperliche Auszeit

Warum müssen wir schlafen?

Es gibt keine logische, naturwissenschaftlich befriedigende Erklärung. Die körperlichen Funktionen sind fast wie im Wachzustand: Atmung, Verdauung,... prinzipiell kein Unterschied. Historisch gesehen (vor der Erfindung von künstlichem Licht) konnten die Menschen wegen der Dunkelheit in der Nacht früher nicht viel tun, und deshalb war es sinnvoll, durch Schlaf Energie zu sparen.

Im Schlaf passiert sehr viel: Wir erholen uns, sind durch einen gesunden Schlaf morgens wieder fit und haben die Lebensbatterie irgendwie aufgeladen (am Rande: wenn wir träumen gibt es keine Zeit und keinen Raum).

Ohne Essen und Trinken kann der Mensch durchaus einige Tage überleben (oder viel länger?), ohne Schlaf keinen einzigen Tag ohne erhebliche gesundheitliche (vor allem psychische) Probleme zu bekommen. Auch wenn wir einen entspannten, gemütlichen Tag hatten, werden wir irgendwann müde.

Eine merkwürdige Sache, aber man hat sich daran gewöhnt, ein Drittel seines Lebens bewusstlos zu sein.

Es würde aus biologischer Sicht genügen, wenn man nur ruht, und vielleicht die Augen schließt. Aber solch eine “Pause vom Leben” reicht nicht wirklich aus. Es ist eine tiefe und totale Bewusstlosigkeit alle 24 Stunden erforderlich, bei der man vollkommen weg ist, also jeglichen Kontakt zur Welt und jegliches Zeitgefühl verliert.

Warum muß man sich überhaupt erholen und wovon? Sind wir nicht ein Teil der Natur, in der und von der wir leben? Warum ist das Leben so anstrengend, dass wir zwischendrin immer wieder eine so intensive Pause benötigen? Vielleicht ist das Dasein in einem Körper gar nicht so natürlich, wie wir denken?

In Wirklichkeit sind wir ein raumloses und zeitloses Geistwesen, dass sich für eine gewisse Zeit auf dieses fremdartige, anstrengende, aber erlebnisreiche Abenteuer “Leben in einem physischen Körper” gestürzt hat.

Das hier ist nicht unser natürlicher Zustand. Zwischen schlafen und Tod sein gibt es deshalb kaum Unterschiede.

Ursprüngliche war der Schlaf dafür gedacht, dass man wieder zu sich selbst zurück kommt, damit man nicht vergisst, wer und was man eigentlich ist.

Warum gibt es unterschiedlich lange Schlafzeiten?

  • Wenn man gerade auf die Welt gekommen ist, braucht man deutlich mehr Schlaf. Säuglinge haben die längsten Schlaf- und die kürzesten Wachzeiten. Wenn man gerade erst den Körper in Besitz genommen hat, fällt es sehr schwer, den Wachzustand über längere Zeit “auszuhalten”.
     
  • Im Erwachsenenalter variiert die Schlafzeit häufig je nach Lebenssituation. Menschen, die sehr in einer für sie (die Seele) wichtigen Lebenssituation engagiert sind brauchen oft nur sehr wenig Schlaf, um trotzdem vollkommen fit zu sein. Es sei denn, es ist eine negative Lebenssituation, dann ist es eher anstrengend, wenig zu schlafen, weil man Situation kaum aushält.
     
  • Ist das tägliche Leben für die Seele gerade eher langweilig, gibt es gerade nichts “Packendes”, dann steigt die Schlafzeit meist wieder an. Von dieser Perspektive ist es sehr aufschlussreich, was (unsere Seele) wirklich für interessant hält, und was eher als langweilig empfunden wird.

Es geht aber niemals über einen längeren Zeitraum ganz ohne Schlaf. Der Mensch muß sich regelmäßig aus der Realität ausklinken. Das ist lebensnotwendig. Und nach 90 Jahren oder so ist das alles so anstrengend, dass man wirklich eine längere Pause braucht und schließlich den Körper ganz verläßt.

Das sollte man aber selber entscheiden können, und nicht aufgrund einer schlechten Gesundheit aus seinem Körper heraus geworfen werden. Das ist tragisch und nicht natürlich, passiert aber leider bei den meisten Menschen.

Links:
Crimson Circle: I Am Sleeping - from the Master's Pause series